
Ein Erfahrungsbericht von unserem Energie-Experten Oliver Krüger von 163 Grad über das Tesla Model S
70D? 85D? 90D? Was so klingt wie in der Abteilung für Damenoberbekleidung ist in Wirklichkeit die Modellbezeichnung des heißesten Eisens in Sachen Elektromobilität, das es aktuell zu kaufen gibt. Dabei steht die Zahl für die Kilowattstunden Kapazität, die der Akku hat, und das D für „Dual Drive“, also für einen Allradantrieb mit zwei Elektromotoren.
Wer über das Thema Elektromobiltät und Elektroauto redet, kommt im Moment an einem Hersteller nicht vorbei: Tesla Motors Inc. aus Kalifornien. Mit dem Tesla Model S setzten die Amis derzeit Maßstäbe bei den Elektroautos in Sachen Performance und Reichweite.

Wie in Amerika so typisch, hatten fünf Jungs im Jahre 2003 Tesla Motors als Startup gegründet, ordentlich Risikokapital eingesammelt und dann im Silicon Valley losgelegt. Mit dieser Garagenmentalität sind schon Firmen wie Apple und Hewlett Packard entstanden. Bei uns in Deutschland wäre das undenkbar – denn schließlich ist die Garage laut Arbeitsstättenverordung kein zulässiger Arbeitsplatz.
Die Basis der Elektroautos von Tesla ist ein handelsüblicher Lithium-Akku, wie er auch in Notebooks und anderen elektrischen Geräten verwendet wird. Davon sind im Model S mehrere tausend Stück verbaut, was die enormen Fahrleistungen möglich macht. Je nach Modell sind über 500 km Reichweite drin. Spitzengeschwindigkeiten von 250 km/h sind fahrbar, die Beschleunigung von 0 auf 100 liegt bei unglaublichen 3 Sekunden.

Der Preis dafür sind 2 Tonnen Leergewicht und üppige Abmessungen. Beim Design hat sich Tesla allerdings viel Mühe gegeben und die 5 m Länge und 2 m Breite in ein schnittiges Kleid gehüllt. Auch der Kaufpreis ist nicht von schlechten Eltern. Ab 70.000 Euro geht‘s los. Und bis der Tesla dann so mit der richtigen Ausstattung auf der Strasse steht, muss man mit 100.000 Euro rechnen. Wer alle Haken auf der Liste ankreuzt, ist mit 160.000 Euro dabei. Dem Auto merkt man an, dass es von einer ganz neuen Generation gedacht und entwickelt worden ist. Die Bedienung erfolgt auf einem 17“ Touchscreen in der Mitte. Knöpfe und Regler gibt es nicht mehr. Im Auto ist ein Autopilot verbaut, der bis zu einer Geschwindigkeit von 170 km von alleine fährt. Somit kann man auf der Autobahn entspannt die Hände vom Lenkrad nehmen und z. B. bis nach Kassel durchfahren. Dazu ist das Model S software-gesteuert und lässt sich wie ein Smartphone an der heimischen Steckdose updaten. So bleibt das Auto immer auf dem neuesten Stand.

Wer einen Tesla Model S kauft, der kauft nicht nur ein Auto. Er bekommt auch die Lösung für Mobilität auf längeren Strecken kostenlos dazu. Das Netzwerk der Supercharger ist in Deutschland quasi lückenlos und perfekt ausgebaut. In Europa sind einige Länder noch im Aufbau begriffen. Von Hamburg mal eben nach München? Mit der Familie zum Skifahren nach Österreich? Alles kein Problem. Denn entlang des Weges steht immer ein Tesla Supercharger. Und an die kleine Pause von 40 Minuten nach 250 km Autobahnfahrt gewöhnt man sich auch.
Namensgeber des Unternehmen ist Nikola Tesla. Der lebte von 1856 bis 1943 und war ein begnadeter Erfinder. Er löste die damaligen Probleme bei der Erzeugung von Wechselstrom und sorgte mit seinen Erfindungen für den Durchbruch des Wechselstroms als Standard für die Stromnetze. Wer heute einen Stecker in die Steckdose steckt, hat praktisch mit einer Erfindung von Nikola Tesla zu tun. Natürlich muss der Wagen auch in Sachen Bewegtbild auf dem YouTube-Kanal von 163 Grad vorgestellt werden.
Ausführliches Video zum Tesla Model S 70 D (4K)

Das ist aktuell die Leidenschaft von Oliver Krüger: mit einem deutschsprachigen YouTube-Kanal das Thema Elektromobilität in der Praxis zu beleuchten. Wie schlägt sich so ein Elektroauto im täglichen Hin- und Her zwischen Büro, Kunden und Freizeit? Was gibt es zu beachten, und welche Eigenheiten haben die verschiedenen Modelle? Diesen Fragen geht Oliver Krüger leidenschaftlich nach.
Oliver Krüger ist Geschäftsführer von 163 Grad, verheiratet und hat zwei Kinder. Neben den ganzen „Elektrokarren“ fährt er übrigens auch einen 65er Ford Mustang Coupé. Oliver Krüger und Carlos Kella haben sich 2011 über eine von Oliver beauftragte Fotoproduktion kennengelernt.
Die neue Homepage von 163 Grad: www.163grad.de
Der Youtube-Channel von 163 Grad: www.youtube.com/163gradDe
Fotos: Carlos Kella
>> Die gesamte Strecke gibt es in der Print-Ausgabe vom SWAY MAG #01