
LIZENZ ZUM SCHRAUBEN
JENS KOCH BAUT CAFE RACER & SCRAMBLER AUF MOTO GUZZI-BASIS
Versessen auf Moto Guzzi ist Jens Koch seit 1987, als er die erste Le Mans II in seine Schrauberhände bekam. Damals noch aus der finanziellen Not heraus im anspruchsvollen und zeitaufwendigen Bausatz, nach erfolgreichem Umbau allerdings dann mit dem Hang zur Profession. Es folgte ein Motorrad- und Teilehandel, der seit 1998 kontinuierlich erweitert wurde und seit 2013 als Meisterbetrieb für Moto Guzzi Custom & Service operiert.
Den Namen „Doc Jensen“ hat Jens Koch vom Motorrad-Comiczeichner Holger Aue verpasst bekommen. Der hat auch das erste Logo entworfen, auf dem Jens einem Guzzi-Motor mit Schraubenschlüssel, Knarre und Stethoskop zu Leibe rückt. Wie so oft im Leben steht auch hinter dieser Erfolgsstory eine starke Frau: Tina ist bei Doc Jensen für alles zuständig, was nicht mit Schraubenschlüssel, Knarre und Schmierfett zu tun hat. Doc Jensen stellt in Sachen Moto Guzzi mittlerweile alles auf die Räder, was den Fahrspaß mit dem italienischen V2-Mythos individuell optimieren kann: Custom-Bikes, Restaurationen, Motortuning, Werkstattservice und Spezialteilebau. Hierzu gehören auch die sogenannten Cafe Racer und Scrambler.
„Eine sinnvolle Zusammensetzung von Design und zeitgemäßer Technik steht für uns im Vordergrund. Schließlich sollen die Guzzis nicht nur gut aussehen, sondern auch gut fahren.“
Doc Jensen
Der Name Cafe Racer entstand Ende der 50er in London, als sich Rocker & Co. nicht nur mit den Fäusten, sondern auch mit verrückten Zweirädern auf den Straßen Londons duellierten. Das legendäre Ace Cafe war eines der Hotspots dieser Subkultur. Dort wurden nach allen Regeln der damaligen Baukunst und Kreativität Motorräder optisch und technisch umgebaut; sie waren für die harten Jungs das wichtigste Stil- und Szene-Element. Was am Ende der radikalen Umbaumaßnahmen herauskam, wurde als Cafe Racer bezeichnet.

Der Scrambler ist hingegen eine in den 1950er und 60er Jahren recht verbreitete Motorrad-Kategorie und quasi ein Vorläufer der heutigen Enduro. Bei den originalen Straßenmaschinen wurden unter anderem grobstollige Reifen, ein breiter Lenker, ein höher gelegter Auspuff und Schutzbleche verwendet, um die Geländetauglichkeit und Robustheit zu verbessern. Der Motocross-Sport allgemein wurde anfangs als „Scrambling“ bezeichnet. Bekannt wurde der Scrambler u.a. auch durch den Film „On any Sunday“ mit Steve McQueen. Hier wird auch in der Zukunft weiter dran gearbeitet, denn Doc Jensen wird die Custom-Bike- Linie weiter ausbauen. Nachdem er als erste eigene Modellkreation 2015 einen Scrambler auf Guzzi-Basis gebaut hatte, folgte im letzten Jahr die Realisierung eines eigenen Cafe Racer-Designs in Zusammenarbeit mit dem derzeit angesagten Motorraddesign-Label „Holographic Hammer“.
Die Motorradmarke Moto Guzzi feierte letztes Jahr gleich mehrere Jubiläen: 95 Jahre Moto Guzzi, 50 Jahre V2-Motorenkonzept und 40 Jahre LeMans- Modelle. Als Hommage an Guzzi hat Doc Jensen im letzten Jahr den ersten Cafe Racer im Holographic-Hammer-Design präsentiert. Als nächstes Projekt steht ein 4-Ventil-Racer auf dem Plan. Mal sehen, ob Doc Jensen dann noch einen neuen Bobber-Stil entwickelt. Man darf gespannt sein.
Fotos: Carlos Kella